Dieses Jahr fand die UCI Paracycling Weltmeisterschaft in Baie Comeau, Kanada statt. An Baie Comeau habe ich sehr gute Erinnerungen, da ich 2010 bei meiner ersten WM dort gestartet bin. Die erste Saisonhälfte lief schon sehr gut und so bereitete ich mich intensiv unter anderem mit einem Höhentrainingslager auf die Reise nach Kanada vor. Vor der WM fand noch der finale Weltcup in Quebec statt. Nach einer etwas turbulenten Anreise waren wir froh, als wir die Strecke in Quebec besichtigen und noch final trainieren konnten. Im Zeitfahren konnte ich auf den fünften Rang fahren und hatte danach noch die Chance den Gesamtweltcup für mich entscheiden zu können, da der bis dahin Führende Brite nicht am Start war. Die Strecke führe die letzten Kilometer immer leicht bergauf und ich konnte mit einem guten Finale und einem langen Sprint das Straßenrennen und auch den Gesamtweltcup 2022 gewinnen. Nach dem Rennen hieß es alles wieder verpacken und weiter ins ca. 500 Kilometer entfernte Baie Comeau reisen. Nach einem sehr guten Auftakt in Kanada ging es weiter zum Saisonhöhepunkt. Wie bei allen vorherigen Veranstaltungen in Kanada wurde es einem wieder bewusst, dass die Reise dorthin wirklich lange ist und wir doch recht müde waren, als wir endlich am Veranstaltungsort ankamen. Dann ging es wieder wie die Woche zuvor, Räder auspacken, zusammen montieren und anschließend die Strecke anschauen und trainieren. Die Strecke hat doch einige Kurven und einen Anstieg zur Rundenmitte und das gefällt mir immer ganz gut. Wir durften 19 km und zwei Runden fahren und ich wollte das Rennen über immer pushen auf dem unrythmischen Kurs. Mir gelang ein vierter Platz mit nur 6 Sekunden aufs Podium und 15 auf Platz eins. Die ersten zehn Fahrer platzierten sich innerhalb von einer Minute. Nach einem Tag kurz durchschnaufen stand das Strassenrennen an. Der bisher überlegene Brite Finlay Graham lancierte eine Attacke 5 km vor dem Ziel. Am letzten Anstieg 4 km vor dem Ziel attackierte ich und daraufhin explodierte die bis zu dem Zeitpunkt noch recht große Gruppe komplett. Nach dem Anstieg ging es 3 km flach ins Ziel, die ich dann mit ca 10 Sekunden auf die nächsten Verfolger bis ins Ziel rettete und mir den zweiten Platz sicherte. Die ganze Saison über konnte ich sehr gute Ergebnisse erzielen und auch beim Saisonfinale war ich nochmals in Topform.
Steffen